Ich habe es wieder getan!
Knapp zwei
Monate sind es her, dass ich den Versuch unternommen habe, meinen eigenen
Jakobsweg zu gehen, von Kassel nach Santiago de Compostella. Gleich am ersten
Tag bin ich abends kurz vor meinem ersten Etappenziel gescheitert. Und es hat
mich mächtig mitgenommen. Hier nochmal ein Bild davon.
Mein Arzt
brachte mich dann soweit, dass ich mit mir selber klarkommen musste, entweder
Operation, mindestens am linken Meniskus oder aber in Zukunft alles etwas
langsamer angehen lassen und dem eigenen Alter von 65 Jahren Tribut zollen.
Verstandesmäßig war ich soweit, dass ich keinen Jakobsweg mehr gehen kann und
werde, ich hatte sogar daran gedacht, meine immer wieder erweiterte Sammlung an
Literatur zu den verschiedenen Jakobswegen wieder herzugeben. Ich bin aber auch
sehr naturverbunden und bin im Sommer auf einem Dauercampingplatz, der in einer
so herrlichen und bewaldeten Umgebung liegt, dass ich mich vorige Woche von zu Hause
meine Stöcke und meine Wanderschuhe mitgenommen habe. Wenigstens hin und wieder
wollte ich ein paar Meter oder Kilometer in frischer Luft, durch Wald und Feld gehen
und dabei vielleicht auch das eine oder andere Gramm meines Körpergewichtes
loswerden. Ganz ohne Bewegung wird das eh nichts und je weniger an Gewicht auf
meine Gelenke drückt umso besser würde es auch mit dem Laufen gehen. Da klingt
schon wieder mein Doc durch, der das ohne den erhobenen Zeigefinger aber voll
verständlich erklärt hat.
Da ich auf
dem Campingplatz sowieso mehr an Ruhe habe, keine Treppen im Haus steigen muss,
haben sich meine Knie wieder sehr gut beruhigt, aber bei Stufen muss ich noch
aufpassen und so kam der Wunsch auf, wieder etwas zu gehen. Gemütlich, langsam,
ohne Gewicht, überschaubare Touren, geringe Steigungen, geringes Gefälle und in
einem Takt, der meinem Körper guttut und nicht einzelne Stellen oder Gelenke
überfordert.
Gestern war
es dann so weit. Ich hatte mich mit meiner Nachbarin verabredet und da auch sie
gerne läuft, wollte ich ihr einen Weg zeigen, der gemütlich in etwa drei
Stunden zu bewältigen ist und genau meinen Anforderungen entspricht. Ein Teil
davon, etwa zwei Kilometer war sogar mit den Zeichen des Jakobsweges
ausgezeichnet. Es ist ein Stück des Elisabethpfades, der hier durch Spangenberg
führt, aber eben auch mit den Muschelzeichen des Jakobsweges ausgeschildert
ist. Der größte Teil führte dann aber an einem bewaldeten Hang mit leichten
Steigungen und Gefällen entlang. Beeindruckend waren die vielen
unterschiedlichen Hochstände entlang des Weges, der wohl auch der
Waldwirtschaft diente und entsprechend befestigt war.
Wir hatten
Zeit, trockenes Wetter, der Weg war ordentlich und es taten sich immer wieder
sehr schöne Fotomotive auf. Verschiedentlich konnten man durch die Bäume
hindurch immer wieder auf einzelne Häuser von Spangenberg hinabsehen, die sich
durch die Baumwipfel ausmachen ließen. Man konnte aber auch erkennen, dass die
letzten Windbrüche noch nicht ganz ausgeräumt waren, vielleicht wurden sie aber
auch absichtlich liegengelassen, hier in der Gegend wird ja viel von
Renaturierung geschrieben und auch danach gehandelt. Kurz bevor es wieder
bergab in Richtung Spangenberg ging, öffnete eine Lichtung einen wunderbaren
Ausblick auf Spangenberg und seinem hoch oben auf dem gegenüberliegenden Berg
gelegenen Schloss.
Im Tal angekommen standen wir plötzlich vor einem Tunnel, der aber offensichtlich nicht unter einer Straße hindurchführte, die nach dem Tunnel lesbare Straßenbezeichnung eröffnete uns dann den Sinn dieses Tunnels, es war die Bahnhofstraße und somit ging der Tunnel unter der ehemaligen Bahnstrecke hindurch, die schon jahrelang stillgelegt ist. Von da aus zur Hauptstraße waren es nur noch etwa 200 m und in dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegenen Einkaufszentrum konnten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen um dann die restlichen etwa 2 km bis zum Campingplatz zu nehmen.
Im Tal angekommen standen wir plötzlich vor einem Tunnel, der aber offensichtlich nicht unter einer Straße hindurchführte, die nach dem Tunnel lesbare Straßenbezeichnung eröffnete uns dann den Sinn dieses Tunnels, es war die Bahnhofstraße und somit ging der Tunnel unter der ehemaligen Bahnstrecke hindurch, die schon jahrelang stillgelegt ist. Von da aus zur Hauptstraße waren es nur noch etwa 200 m und in dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegenen Einkaufszentrum konnten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen um dann die restlichen etwa 2 km bis zum Campingplatz zu nehmen.
Es war ein
wunderbarer Rundgang, den ich ohne Knieprobleme oder sonstige Beschwerden
gegangen bin und auch heute, einen Tag danach spüre ich ganz leicht, dass es
gestern wohl doch ein wenig anstrengend war, aber nichts schmerzhaftes. Ich
will damit nicht sagen, dass ich morgen wieder an einen neuen Versuch denke,
den Camino zu bewältigen, aber ich freue mich, dass ich diese etwa 12 km so gut
überstanden habe. Es waren gut drei Stunden bei herrlichem Wetter in freier
Natur und es hat mir sehr gut getan, auch in Gedanken an meinen gescheiterten
Versuch, den Camino ganz groß anzugehen.
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