Sonntag, 28. Oktober 2018

Solaranlage als Inselanlage auf dem Campingplatz



Solaranlage als Inselanlage auf dem Campingplatz

Im Jahr 2014 sind wir vom mobilen Camping mit einem Faltanhänger auf einen feststehenden Wohnwagen umgestiegen, den wir für unsere Begriffe günstig kaufen konnten.
Das Dach vom Carport musste nach einem Sturm 2015 sowieso neu gemacht werden und so konnten wir es gleich so konstruieren, dass es auch Solarzellen tragen könnte.

Doch zunächst musste ich mich erst einmal kundig machen, ich hatte weder von Elektrik noch von Solaranlagen eine Ahnung, nur eine ungefähre Vorstellung, wie sowas funktionieren könnte. Es ging aber auch ums Geld, soviel wollte ich dann doch nicht dafür ausgeben.

Nachdem ich wusste, was ich brauchen würde, begab ich mich auf die Suche danach und ebay erwies sich als die Fundgrube schlechthin. 

Nur 80 km von mir bot jemand gebrauchte Solarelemente zur Abholung an, es waren 165 Watt-Elemente und nach meiner Rechnung reichten mir für meine Inselanlage vier Stück und nach den Maßen würden sie auch aufs Carportdach passen. Telefoniert, hingefahren und vier Stück zu je 75€ eingeladen.

Mit Winkelschienen baute ich ein Gestell, auf dem wir die Elemente  mit einem Winkel von ca. 25 Grad aufbauen konnten. Die 25 Grad waren ein Kompromiss, aber so bekam ich auch noch Energie, wenn die Sonne noch weit im Osten oder auch weit im Westen stand, so mein Gedanke.

Die entsprechenden Stecker, sie heißen MC4 und die 6 qmm Kabel mußte ich mir kaufen, ebenso einen Laderegler, der auch ausreichend war, die Eingangsleistung von 660 Watt zu verarbeiten. Da ich zu Anfang noch von 12 Volt ausgegangen bin, habe ich insgesamt 3 Autobatterien mit jeweils 60 aH parallel miteinander verbunden. 


Als Laderegler hatte ich bereits einen, der die Stromstärke von 30 Ampere verarbeitete.
Wichtig bei diesen Ladereglern ist immer, dass zuerst eine Verbindung mit den Batterien hergestellt werden muss, damit der Laderegler erkennt, welche Spannung er verarbeiten muss.



Einen Wechselrichter hatte ich noch aus meiner Zeit als Lkw-Fahrer und den wollte ich für die 220-Volt-Versorgung nehmen.
Aus dem Internet hatte ich einen Aufbau- und Anschlussplan und danach richtete ich mich auch, soweit es für mich in Frage kam.
Die Batterien habe ich sorgfältig in eine Kiste eingebaut und parallel miteinander verbunden, die Kiste blieb sowieso außerhalb des Vorzeltes untergebracht und so brauchte ich nicht auf Zwangsbelüftung achten, obwohl die Kabeldurchführungen sowieso nicht ganz dicht waren.
Ich habe kein Batterieladegerät verwendet, das sollte ja der Laderegler übernehmen und bin aus dem Wechselrichter auch nur mit einer Steckdose raus. Nachdem ich auch die Kabel von den Solarzellen am Laderegler angeschlossen hatte, war sofort Strom da und ich konnte den Wechselrichter einschalten, der mir aber nicht verziehen hat, dass ich die Pole vertauscht habe. Laut Beschreibung sollte er zwar einen Falschpolungsschutz haben, aber das war ihm zuviel, er verabschiedete sich mit weißen Rauchwolken.

Zwischenzeitlich habe ich mich weiter belesen und versucht, mir mehr Wissen anzueignen und in einem Forum empfahl man mir, von den 12 Volt auf 24 Volt umzubauen. Dazu konnte ich dann auch nur noch zwei Batterien verwenden und diese in Serie anklemmen, um auf 24 Volt zu kommen.
Zwischenzeitlich habe ich mir einen neuen Wechselrichter zugelegt, einen für 24 Volt, allerdings einen mit einer echten Sinuswelle, der mir empfohlen wurde.
Es sollte immer auf dem Wechselrichter draufstehen, also echte Sinuswelle, oder pure sinus und ganz wichtig, das Wellenzeichen, nicht mit Zacken, sondern rund.


 
Das war immerhin schon mal ein Anfang, aber nicht von langer Dauer, denn die Batterien zeigt mir schnell ihre Grenzen und ich musste immer wieder sehr früh auf Netz umschalten. Gerade wenn die Sonne sich gar nicht blicken ließ, war sehr schnell Ebbe in den Batterien.
Die ganze Anlage schrie förmlich nach größeren Batterien, es kam zwar genug rein, konnte aber nicht gespeichert werden. Also habe ich mit zwei 110 Ah AGM-Batterien besorgt, weil die sich besser für Solaranlagen eignen sollten und diese anstelle der anderen Batterien angeklemmt.

 
Diese habe ich dann zum Laderegler mit einer 100-A-Sicherung abgesichert. 

Nach dem Anklemmen der Batterien zeigte auch der Laderegler an, was sich nun verändert hat.

Solange wir anwesend sind, lassen wir nun die Anlage durchlaufen, trennen aber, wenn die Spannung sich abends der 24-Volt-Grenze nach unten nähert, die Verbraucher mittels eines Steckers, der dann aus der nach außen verlängerten Wechselrichter-Steckdose ganz einfach in die daneben installierte Platzstrom-Steckdose umgesteckt wird, weil ich das mit der automatischen Umschaltung nicht hinbekommen habe. Außerdem hätte ich die Anlage bei Verwendung eines Netzvorrangschalters dem Stromanbieter melden müssen. Die haben nämlich Angst, dass man illegal einspeist und der Stromzähler dann rückwärts läuft.

Also haben wir vom Wechselrichter zur oben gezeigten Wandsteckdose ein Kabel gelegt, und dort steckt der Stecker zu den Verbrauchern, die alle am Solar dran hängen. Die sind aber dann noch extra abgesichert und auch mit einem FI-Schalter gesichert.
  
Nicht, dass durch das Foto eine fehlerhafte Interpretation entsteht, das Kabel geht nicht in Schleife, sondern das aus dem WR geht zur Steckdose und von dort kommt dann das andere gesteckte Kabel runter zum FI.
Zwischenzeitlich habe ich zwei weitere 100 aH-Batterien in den Batteriekreis integriert und komme somit auf 420 aH, die unsere Solarstromabnehmer im letzten Supersommer 24 Stunden durchgehend mit Strom versorgt haben.
 
Weiter geplant ist nun die Erweiterung auf insgesamt 6 Solarpanele und zusätzliche 200aH Batteriekapazität. Dazu kommt dann ein größerer Laderegler mit einer Leistung von 60 Ampere, und anstatt des jetzt verwendeten 600/1200 Watt Wechselrichters wechsele ich auf einen 1500/3000 Watt Wechselrichter, um dann zusätzlich Kaffeemaschine, Kühl-Gefrierkombi, sowie die Fußbodenheizung mit zu integrieren.

Im Moment betreibt die Anlage tagsüber und abends, solange die Spannung reicht,  die gesamte Beleuchtung im Carort, im Vorzelt sowie im Wohnwagen. Hierbei handelt es sich generell um LED. Dazu meist zwei Flachfernseher mit Satreceivern, zwei Laptops laufen fast auch rund um die Uhr, die Telefonanlage mit zwei Telefonen und natürlich WLAN.

Die komplette Solaranlage ist fast nicht als solche zu sehen, der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen. Ich kontrolliere einmal vierteljährlich den Säurestand in den Batterien und fülle bei Bedarf destilliertes Wasser nach.


Und hier habe ich noch einen Schaltplan für meine Anlage. Ich habe einen Schaltplan von Solartronic aus Leipzig verwendet und abgewandelt.


Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.



Kosten für die Solaranlage in Spangenberg, Campingplatz

Hier will ich eine Aufstellung über die Kosten machen:

Benötigtes Material:
        4 Winkelstangen, gelocht, verzinkt für die Aufsteller                     40,- € 
        Schrauben und Scheiben nach Bedarf                                             25,- €
       4 Solarmodule, gebraucht, 165 Watt pro Modul                              280,-€

       Ca 40 m Kabel 6 mm² gebraucht                                                       80,- €
        MC4 Stecker und MC4-Y-Verbinder                                                 60,- € 
       Solar-Laderegler 30 Ampere                                                              45,- €
       Wechselrichter Reine-Sinus-Welle 24/240 Volt 600/1200 Watt       245,- €
       4 AGM-Solar-Batterien 110 AH                                                       470,- €
       Transformator 24 auf 12 Volt                                                              25,- €
       Sicherungen                                                                                         40,- €
       Kleinteile, Kabelbinder, Schrauben usw. ca.                                     100,- €
       Gesamt ca.                                                                                      1.400,- €































                                  






















1 Kommentar:

  1. Hallo, ein erstaunlicher Informationskumpel. Vielen Dank, dass Sie uns diese netten Informationen mitgeteilt haben. Solaranlage kaufen

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