Solaranlage als Inselanlage auf dem Campingplatz
Im Jahr 2014 sind wir vom mobilen Camping mit einem Faltanhänger auf einen
feststehenden Wohnwagen umgestiegen, den wir für unsere Begriffe günstig kaufen
konnten.
Das Dach vom
Carport musste nach einem Sturm 2015 sowieso neu gemacht werden und so konnten wir es gleich so
konstruieren, dass es auch Solarzellen tragen könnte.
Doch
zunächst musste ich mich erst einmal kundig machen, ich hatte weder von
Elektrik noch von Solaranlagen eine Ahnung, nur eine ungefähre Vorstellung, wie
sowas funktionieren könnte. Es ging aber auch ums Geld, soviel wollte ich dann
doch nicht dafür ausgeben.
Nachdem ich
wusste, was ich brauchen würde, begab ich mich auf die Suche danach und ebay
erwies sich als die Fundgrube schlechthin.
Nur 80 km von mir bot jemand
gebrauchte Solarelemente zur Abholung an, es waren 165 Watt-Elemente und nach
meiner Rechnung reichten mir für meine Inselanlage vier Stück und nach den
Maßen würden sie auch aufs Carportdach passen. Telefoniert, hingefahren und vier Stück zu je 75€ eingeladen.
Mit
Winkelschienen baute ich ein Gestell, auf dem wir die Elemente mit einem Winkel von ca. 25 Grad aufbauen
konnten. Die 25 Grad waren ein Kompromiss, aber so bekam ich auch noch Energie,
wenn die Sonne noch weit im Osten oder auch weit im Westen stand, so mein
Gedanke.
Die entsprechenden
Stecker, sie heißen MC4 und die 6 qmm Kabel mußte ich mir kaufen, ebenso einen Laderegler, der auch ausreichend war, die Eingangsleistung von 660 Watt zu verarbeiten. Da
ich zu Anfang noch von 12 Volt ausgegangen bin, habe ich insgesamt 3 Autobatterien mit jeweils 60 aH parallel miteinander verbunden.
Als Laderegler hatte ich bereits einen, der die Stromstärke von 30 Ampere verarbeitete.
Wichtig bei diesen Ladereglern ist immer, dass zuerst eine Verbindung mit den Batterien hergestellt werden muss, damit der Laderegler erkennt, welche Spannung er verarbeiten muss.
Einen
Wechselrichter hatte ich noch aus meiner Zeit als Lkw-Fahrer und den wollte ich
für die 220-Volt-Versorgung nehmen.
Aus dem
Internet hatte ich einen Aufbau- und Anschlussplan und danach richtete ich mich
auch, soweit es für mich in Frage kam.
Die Batterien habe ich sorgfältig in eine Kiste eingebaut und parallel miteinander verbunden, die Kiste blieb sowieso außerhalb
des Vorzeltes untergebracht und so brauchte ich nicht auf Zwangsbelüftung
achten, obwohl die Kabeldurchführungen sowieso nicht ganz dicht waren.
Ich habe
kein Batterieladegerät verwendet, das sollte ja der Laderegler übernehmen und bin aus dem Wechselrichter auch nur mit
einer Steckdose raus. Nachdem ich auch die Kabel von den Solarzellen am Laderegler angeschlossen hatte, war sofort Strom da und ich konnte den Wechselrichter einschalten, der mir aber nicht verziehen hat, dass ich die Pole vertauscht habe. Laut Beschreibung sollte er zwar einen Falschpolungsschutz haben, aber das war ihm zuviel, er verabschiedete sich mit weißen Rauchwolken.
Zwischenzeitlich
habe ich mich weiter belesen und versucht, mir mehr Wissen anzueignen und in einem
Forum empfahl man mir, von den 12 Volt auf 24 Volt umzubauen. Dazu konnte ich dann auch nur noch zwei Batterien verwenden und diese in Serie anklemmen, um auf 24 Volt zu kommen.
Zwischenzeitlich habe ich mir einen neuen Wechselrichter zugelegt, einen für 24 Volt, allerdings einen mit einer echten Sinuswelle, der mir empfohlen
wurde.
Es sollte immer auf dem Wechselrichter draufstehen, also echte Sinuswelle, oder pure sinus und ganz wichtig, das Wellenzeichen, nicht mit Zacken, sondern rund.
Das war
immerhin schon mal ein Anfang, aber nicht von langer Dauer, denn die Batterien
zeigt mir schnell ihre Grenzen und ich musste immer wieder sehr früh auf Netz
umschalten. Gerade wenn die Sonne sich gar nicht blicken ließ, war sehr schnell
Ebbe in den Batterien.
Die ganze
Anlage schrie förmlich nach größeren Batterien, es kam zwar genug rein, konnte
aber nicht gespeichert werden. Also habe ich mit zwei 110 Ah AGM-Batterien
besorgt, weil die sich besser für Solaranlagen eignen sollten und diese
anstelle der anderen Batterien angeklemmt.
Diese habe
ich dann zum Laderegler mit einer 100-A-Sicherung abgesichert.
Nach dem Anklemmen der Batterien zeigte auch der Laderegler an, was sich nun verändert hat.
Solange wir
anwesend sind, lassen wir nun die Anlage durchlaufen, trennen aber, wenn die
Spannung sich abends der 24-Volt-Grenze nach unten nähert, die Verbraucher mittels eines
Steckers, der dann aus der nach außen verlängerten Wechselrichter-Steckdose
ganz einfach in die daneben installierte Platzstrom-Steckdose umgesteckt wird, weil
ich das mit der automatischen Umschaltung nicht hinbekommen habe. Außerdem hätte ich die Anlage bei Verwendung eines Netzvorrangschalters dem Stromanbieter melden müssen. Die haben nämlich Angst, dass man illegal einspeist und der Stromzähler dann rückwärts läuft.
Also haben wir vom Wechselrichter zur oben gezeigten Wandsteckdose ein Kabel gelegt, und dort steckt der Stecker zu den Verbrauchern, die alle am Solar dran hängen. Die sind aber dann noch extra abgesichert und auch mit einem FI-Schalter gesichert.
Nicht, dass
durch das Foto eine fehlerhafte Interpretation entsteht, das Kabel geht
nicht in Schleife, sondern das aus dem WR geht zur Steckdose und von dort kommt
dann das andere gesteckte Kabel runter zum FI.
Zwischenzeitlich habe ich zwei weitere 100 aH-Batterien in den Batteriekreis integriert und komme somit auf 420 aH, die unsere Solarstromabnehmer im letzten Supersommer 24 Stunden durchgehend mit Strom versorgt haben.
Weiter
geplant ist nun die Erweiterung auf insgesamt 6 Solarpanele und zusätzliche 200aH Batteriekapazität. Dazu kommt dann ein größerer Laderegler mit einer Leistung von 60 Ampere, und anstatt des jetzt verwendeten 600/1200 Watt Wechselrichters wechsele ich auf einen 1500/3000 Watt Wechselrichter, um dann zusätzlich Kaffeemaschine, Kühl-Gefrierkombi, sowie die Fußbodenheizung mit zu integrieren.
Im Moment
betreibt die Anlage tagsüber und abends, solange die Spannung reicht, die gesamte Beleuchtung im Carort, im Vorzelt sowie im Wohnwagen. Hierbei handelt es sich generell um LED. Dazu meist zwei Flachfernseher mit Satreceivern, zwei Laptops laufen fast auch rund um die Uhr, die Telefonanlage mit zwei Telefonen und natürlich WLAN.
Die komplette Solaranlage ist fast nicht als solche zu sehen, der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen. Ich kontrolliere einmal vierteljährlich den Säurestand in den Batterien und fülle bei Bedarf destilliertes Wasser nach.
Und hier habe ich noch einen Schaltplan für meine Anlage. Ich habe einen Schaltplan von Solartronic aus Leipzig verwendet und abgewandelt.
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Ca 40 m Kabel 6 mm² gebraucht 80,- €
MC4 Stecker und MC4-Y-Verbinder 60,- €
Solar-Laderegler 30 Ampere 45,- €
Wechselrichter Reine-Sinus-Welle 24/240 Volt 600/1200 Watt 245,- €
4 AGM-Solar-Batterien 110 AH 470,- €
Transformator 24 auf 12 Volt 25,- €
Sicherungen 40,- €
Kleinteile, Kabelbinder, Schrauben usw. ca. 100,- €
Kosten für die Solaranlage in
Spangenberg, Campingplatz
Hier will
ich eine Aufstellung über die Kosten machen:
Benötigtes
Material:
4 Winkelstangen,
gelocht, verzinkt für die Aufsteller 40,-
€
Schrauben und Scheiben nach Bedarf 25,- €
4 Solarmodule,
gebraucht, 165 Watt pro Modul 280,-€Schrauben und Scheiben nach Bedarf 25,- €
Ca 40 m Kabel 6 mm² gebraucht 80,- €
MC4 Stecker und MC4-Y-Verbinder 60,- €
Solar-Laderegler 30 Ampere 45,- €
Wechselrichter Reine-Sinus-Welle 24/240 Volt 600/1200 Watt 245,- €
4 AGM-Solar-Batterien 110 AH 470,- €
Transformator 24 auf 12 Volt 25,- €
Sicherungen 40,- €
Kleinteile, Kabelbinder, Schrauben usw. ca. 100,- €
Gesamt ca. 1.400,- €
Hallo, ein erstaunlicher Informationskumpel. Vielen Dank, dass Sie uns diese netten Informationen mitgeteilt haben. Solaranlage kaufen
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